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Von Tag zu Tag: Farblos

Ulrich Zawatka-Gerlach grübelt über das Image der Bezirkspolitiker nach

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Hand aufs Herz: Wissen Sie, wie Ihr Baustadtrat heißt? Oder die Bildungsdezernentin des Nachbarbezirks? Wenn sie nicht gerade Buschkowsky oder Wanjura heißen, sind uns die regionalen Verwalter der Hauptstadt doch herzlich egal. Einige will man niemals kennenlernen, andere sind tüchtig, manche geben sich wenigstens Mühe. So dürfte es auch in Gelsenkirchen sein oder in Dessau. Die alltägliche Kommunalpolitik kommt zwar nahe an unser Leben heran, aber deren Protagonisten sind uns doch meistens schnuppe. Das erklärt wohl auch, warum den meisten Berlinern die tiefe Spaltung der SPD, den Wahlmodus der Stadträte betreffend, am Hintern glatt vorbeigeht. Wie es jetzt aussieht, werden die Posten auch in Zukunft entsprechend dem Wahlergebnis auf die Parteien verteilt. Der Versuch, aus den Bezirksämtern kleine Regierungen zu machen – die einen konservativ, die anderen links oder jamaikanisch –, ist gescheitert. Keiner regt sich darüber auf. Schade, aber kommunale Farbenspiele scheinen die Bürger doch nicht besonders zu interessieren. Was dann? Vielleicht die Qualität der Bezirkspolitik? Auch kein schlechter Ansatz. (Seite 10)

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