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Von Tag zu Tag: Film ab!

Andreas Conrad geht wie die Tresorknacker gerne ins Kino

Die Regel war: Erst das Verbrechen, dann der Film. Sie galt in Hollywood („Bonnie and Clyde“) wie in Berlin („Sass“). Beim Einbruch in die Commerzbank galt sie nicht. Möglich, dass in diesem Moment, bei der Lektüre der immer haarsträubenderen Berichte, in irgendeinem Produzenten die Idee aufkeimt, dies wäre der ideale Stoff zu einem Drehbuch. Er sollte sie fallen lassen, der Film wäre ja doch nur das Remake zu einem Thriller, der seit Wochen in deutschen Kinos läuft und auch den Charlottenburger Panzerknackern gefiel: „Bank Job“. Es geht um einen Tresor, Schließfächer, Geld, Schmuck, kompromittierende Fotos – all diese Dinge. Allerdings, und damit stimmt die alte Regel doch wieder: Es war die Kinoadaption eines authentischen Falls, geschehen 1971 in der Londoner Baker Street. 500 000 Pfund wurden gestohlen, der Fall blieb unaufgeklärt. Auch in der Ausführung folgten jetzt die Täter alten Kinovorbildern: Bevor Goldfinger samt dem Gefangenen 007 in Fort Knox eindrang, hatte er am Modell geübt. Nur sich die Baupläne zu besorgen, dürfte damals schwieriger gewesen sein.

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