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Von Tag zu Tag: Flasche leer

Stefan Jacobs erkennt die Bedeutung des Mehrwegsystems

Die wahre Größe eines Ereignisses ist für Außenstehende oft kaum zu ermessen. Es gibt eigentlich nur einen halbwegs zuverlässigen Indikator: die Flugverbotszone. Sie gilt bei Besuchen des US-Präsidenten, am Ort von WM-Endspielen, über dem G-8-Strandkorb an der Ostseeküste. Merke: Flugverbot = Großereignis bzw. Megaevent.

Ein Flugverbot der besonderen Art soll jetzt auch für das Myfest gelten, wenn es nach dem Kreuzberger Bürgermeister geht. Der hat das Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ weitergedacht und in „Schweppes aus Pfandflaschen“ aktualisiert, sinngemäß jedenfalls. Die Idee: Jugendliche sollen leere Flaschen von Besuchern einsammeln und an speziellen Annahmestellen zu Geld machen. Denn wer für Leergut Geld bekommt, gibt es zum erneuten Gebrauch zurück („Mehrweg“), statt es verbotenerweise in Richtung von Polizisten fliegen zu lassen („Einweg“).

Die Flaschenflugverbotszone bringt nicht nur zusätzliche Kaufkraft in den Kiez, sondern hoffentlich auch Frieden. Außerdem zeigt das Konzept, dass Mehrweg besser ist als Einweg: Schont die Umwelt im Allgemeinen und das Grün auf den Straßen im Besonderen. (Seite 12)

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