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Von Tag zu Tag: Fleißig gescheitert

Gerd Nowakowski freut sich, dass die Stasi sich weitgehend vergeblich mühte

Eifrig meldeten die Spitzel jede Kleinigkeit, die misstrauisch abgeglichen wurde von den Ost-Berliner Führungsleuten mit dem, was andere Polizisten im Stasi-Sold lieferten. Aber die Fleißarbeit blieb: belangloses Detailwissen. Überraschend bei der vorgelegten Untersuchung ist deshalb nicht, dass die Polizei im eingemauerten Berlin ein Zielobjekt von Mielkes Leuten war, sondern deren Scheitern. Denn es gelang der Stasi nicht, die Führungsebene der Berliner Polizei zu unterwandern. Auch ein zweiter Kurras fand sich nicht. Keine Nestbeschmutzung also, wie einige in der Polizei anfänglich befürchteten. Gerechtfertigt ist die Untersuchung allemal auch ohne spektakuläre Enthüllung; die jüngsten Stasi-Fälle in Brandenburgs Polizei, wo es nie eine richtige Überprüfung gab, unterstreichen das. Die West-Berliner Beamten zu überprüfen, stellt zudem Gerechtigkeit her gegenüber allen ehemaligen Volkspolizisten, die nach der Wende bei der Übernahme gegauckt wurden. Der brisantere Teil aber folgt noch: Wenn die Forscher nun den Zeitraum bis zum DDR-Ende durchleuchten, könnte sich doch noch der eine oder andere aktive Polizist im Netz verfangen. (Seite 12)

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