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Von Tag zu Tag: Flip? Flop!

Andreas Conrad wollte schon immer mal Schuhe ganz weit weg werfen

Die Schotten haben ihren Baumstamm-Weitwurf, die Friesen ihr Boßeln, die Beduinen Kamelreiten, aber was haben wir Berliner? Nichts, das uns vor anderen auszeichnete, denn Fuß-, Foot-, Basket-, Hand- oder Wasserball wird auch anderswo erfolgreich gespielt. Daher verdienen Sportarten wie der aus dem Skandinavischen stammende Gummistiefel-Weitwurf unsere besondere Aufmerksamkeit, da sie sich möglicherweise in Berliner Manier weiterentwickeln lassen, und irgendwann denkt dann jeder, der auch nur davon hört: Typisch Berlin! Wobei nur das Problem zu lösen wäre, dass Gummistiefel zwar mit dem Attribut „arm“, aber keinesfalls mit „sexy“ assoziiert werden. Empfehlenswert wären eher High Heels, doch ist die Verletzungsgefahr fürs Publikum zu hoch, und billig sind sie auch nicht. Hiesige Hartz-IV-Klientel wäre dadurch, wie auch durch hochwertige Pumps, von dieser Art der Leibesertüchtigung ausgeschlossen. Arm, aber sexy – nur auf ein Schuhwerk trifft dies zu: die Flip-Flops, deren Stern am Modehimmel angeblich bereits wieder sinkt, abgelöst durch die knallbunten Gartentreter „Crocs“. Weitwurfrekorde sind bei den Leichtgewichten freilich nicht zu erwarten.

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