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Von Tag zu Tag: Flüssig erklärt

Stephan Wiehler sucht nach Gründen für die Dürre

Nichts gegen Verschwörungstheorien! Man hat ja manchmal das Gefühl, die schlüssigsten Erklärungen für die Rätsel der Natur werden von gewissen Kreisen gezielt diffamiert. Da scheint mal ein paar Tage die Sonne, und schon ist von einer bedrohlichen Dürre die Rede. Unsere Jungbäume verdursten, warnen die Bezirksämter, und rufen die Bürger an die Schläuche. Wo, bitte schön, sind denn die Niagarafälle von Schmelzwasser geblieben, die sich noch vor wenigen Wochen über die Stadt ergossen haben?

Ist doch ein komischer Zufall, dass die Trockenzeit ausgerechnet jetzt über uns hereinbricht – just zum Beginn der Unterschriftenaktion für ein Volksbegehren, das die Offenlegung der „Geheimverträge“ zur Privatisierung der Wasserbetriebe verlangt. „Wir Berliner wollen unser Wasser zurück“, fordern die Initiatoren, und zugleich erweicht man unsere Herzen, für das dürstende Grün den Hahn kräftig aufzudrehen. Dahinter das Kalkül eiskalter Profiteure zu vermuten, ist natürlich viel zu einleuchtend, um nicht als reines Hirngespinst abgetan zu werden.

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