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Von Tag zu Tag: Frust raus

Bernd Matthies über den lässigen Umgang mit bewaffneten Bürgern

Es denen da oben mal so richtig zeigen – ein populärer Stammtischtraum. Den Frust, den Dampf ablassen, dass es alle merken! Schließlich heißt Paranoia ja nicht, dass niemand hinter einem her ist, nicht wahr?

Der Frust steigt, das ist wohl auch wahr, und immer öfter führt das dazu, dass jemand um sich schießt, weil ihm danach ist – letztes Beispiel ist der Berliner Rentner, der aus seinem Wochenendhaus in Wendisch Rietz auf die Polizei angelegt und einen Beamten fast erwischt hat. Offenbar war es wieder einmal die brisante Mischung aus geistiger Verwirrung und Mitgliedschaft im Schützenverein, die eine Katastrophe zumindest möglich gemacht hat.

Hinterher, das wird auch diesmal nicht anders sein, geloben alle Verantwortlichen Besserung und schwören, nun aber wirklich hart durchzugreifen. Doch in Wirklichkeit geschieht nichts. Dabei sollte klar sein, dass niemand, geistig gesund oder nicht, sieben Pistolen, zwei Luftgewehre und tausend Schuss Munition benötigt. Und niemand sollte legal in der Lage sein, so lange bewaffnet durchs Land zu gondeln, bis der Frust raus will.

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