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Von Tag zu Tag: Für die Katz’

Stephan Wiehler freut sich für die verarmten Tiere der Stadt

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein – und sein Tier auch nicht. Aber mit Brot ist schon viel getan. Deshalb gibt es neben der Berliner Tafel, die in Restaurants und Supermärkten Speisen für die Armen sammelt, neuerdings eine Tiertafel für alle diejenigen Bedürftigen der Stadt, die neben all ihrer Not auch noch auf den Hund gekommen sind – oder bei denen alles für die Katz’ ist.

Ein mildtätiger Verein hat eine erste Anlaufstelle eingerichtet, in der klamme Tierhalter unter Vorlage ihres Hartz-IV- Nachweises oder eines Rentenbescheids Gratisfutter und bei Bedarf auch veterinärmedizinische Hilfe erhalten. Nebenbei erfahren wir: Unter Arbeitslosigkeit leidet auch das Tier. Denn bei der Zumessung staatlicher Hilfe wird der Vierbeiner nicht berücksichtigt. Für viele, die sich nichts mehr leisten können, ist das Haustier jedoch oft die einzige verbliebene Gesellschaft. Schon wird darum die Forderung nach einer Art Hartz-Tier-Zuschlag laut – ob die Tierfutterlobby allerdings stark genug ist, das politisch durchzudrücken, ist zweifelhaft. Darum ist es schön, dass es ein neues Motto für Berlin gibt: „Arm, aber tierlieb.“ (Seite 12)

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