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Von Tag zu Tag: Ganesha, hilf!

Andreas Conrad freut sich über einen Tempel für den Elefantengott

Das wichtigste Tier für diese Stadt ist der Bär. Erstellte man aber eine Berliner Rangliste der globalen Fauna, so stünde der Elefant weit oben. Knuddelige Eisbären hatten wir nur einen zu bieten, tapsige Dickhäuterjunge fast in Serie. Ein weißer Elefant war das Wappentier des in Berlin erfundenen Kräuterlikörs „Mampe halb und halb“, vom Elefantentor ganz zu schweigen, und nun erhalten wir auch noch einem Tempel, der dem elefantenköpfigen Hindu-Gott Ganesha geweiht wird, einem, wie es heißt, Experten für Klugheit und Gerechtigkeit. Von beidem kann man nicht genug kriegen, insofern ist ein Elefantengott für Berlin ausdrücklich zu begrüßen. Zumal man bei hierzulande getroffenen Entscheidungen nicht immer sicher ist, dass Ganesha mithalf. Von Klugheit jedenfalls war das Projekt eines Beton-Tempodroms nicht geprägt, und jetzt steht auch noch die Gerechtigkeit der Tempodrom-Erfinderin auf dem Prüfstand. Irritieren muss da, wenn man sich die Grundsteinlegung des Neubaus am Anhalter Bahnhof im Juni 2000 in Erinnerung ruft. Denn welches Transportmittel kam damals zum Einsatz, welche Reittiere wählten die Akteure? Vier Elefanten.

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