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Von Tag zu Tag: Gefummelt

Bernd Matthies über Patentrezepte zur Wirtschaftssanierung

Immerhin: Es gilt inzwischen auch unter tief durchgefärbten Altlinken als wenig sinnstiftend, noch gegen den gefürchteten „Konsumterror“ vorzugehen. Dass Geldausgeben grundsätzlich allen nützt und nicht, streng vulgärmarxistisch interpretiert, Ausdruck falschen Bewusstseins ist – geschenkt. Nicht einmal die rabiatesten Kreuzberger Autonomen finden ja noch etwas dabei, Luxusautos abzuwracken, selbst wenn dabei das sonst von ihnen so verhätschelte Klima Schaden nimmt.

Nicht, dass Senator Wolf damit irgendetwas zu tun hätte. Er ist ein linker Pragmatiker, der der Wirtschaft speziell und den Berlinern allgemein helfen will, und in dieser Rolle zeigt er sich für alles offen. Konsumgutscheine, na klar! Die rot-rote Klientel wird sich drüber freuen. Erst im Kleingedruckten findet sich der Hinweis, dass das natürlich Sache des Bundes sei. Ob man dort die Wünsche des Links-Senators erfüllen wird?

All das erinnert passgerecht an den Lambsdorff-Klassiker: „Alle wollen den Gürtel enger schnallen. Aber jeder fummelt am Gürtel des Nachbarn herum.“ Nur ist es diesmal eben der Etat des Nachbarn.

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