zum Hauptinhalt

Von Tag zu Tag: Geldvernichtung

Bernd Matthies über die nicht ganz kostenlose Hilfe der Bundespolizei

Auf den ersten Blick sieht es immer so aus, als stelle sich Berlin vorsätzlich doof an. Brandanschläge? Ja, dann sollen sie doch die Bundespolizei holen, GSG 9, CIA, das A-Team, ganz egal, Hauptsache Manpower satt, dann ist der Spuk schnell vorbei. Und bei der Bundespolizei zumindest sagen sie prompt, klar, wir kommen, wo soll das Klavier hin?

Hätten die Berliner doch auch allein drauf kommen können, oder? Nur fällt dabei ein nicht ganz unentscheidender Aspekt unter den Tisch: Das kostet eine Kleinigkeit. Rund 250 000 Euro zieht die Bundespolizei für den vorbeugenden Brandschutz aus dem Berliner Haushalt ab, pro Woche, wie der Innensenator soeben mitgeteilt hat. Das ist ein Haufen Geld, eine Belastung, die dem 1.-Mai-Einsatz oder dem Papstbesuch entspricht, und das sollte nicht ganz unter den Tisch fallen, wenn wir auf der Berliner Polizei herumhacken. Und es relativiert natürlich sehr den Einsparungseffekt durch die Streichung von Polizisten-Planstellen.

Im Ergebnis ist das schwer zu berechnen. Aber die Zündler vernichten auf jeden Fall auf diesem Weg Geld, das anderswo dringend gebraucht würde. Auch eine Art von Irrsinn. (Seite 10)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false