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Von Tag zu Tag: Geldwäsche

Ulrich Zawatka-Gerlach ärgert sich über Rekordgewinne der Wasserbetriebe

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Das Gefühl an der Tankstelle, wenn man auf die Preistafel blickt. Der Hass auf die Mineralöl-Oligarchie steigt mit jedem Liter Super, der gegen Gold aufgewogen wird, ins Unermessliche. Aber jetzt reicht es bald schon, sich unter die Dusche zu stellen und an die Berliner Wasserbetriebe zu denken. Die baden – in Geld! Und während sie das tun, drehen sie mit leicht entschuldigendem Lächeln an den Schräubchen, die zum jeweils neuen Jahrestarif führen.

So wird der Hahn immer weiter aufgeschraubt und es sprudelt nur so. Fein berechnet nach Verträgen und Gesetzen, die der gemeine Wasserkunde nicht kennt und in der Regel auch nicht verstehen kann. Natürlich wird sich der brave, dem freien Wirtschaftshandeln zugewandte Bürger damit abfinden, dass Kapital verzinst werden muss, damit ein Unternehmen auf Dauer bestehen kann. Aber soviel Kapital! Und eine so hohe Rendite! Nicht nur für die privaten Miteigentümer, auch für das Land Berlin sind die Berliner Wasserbetriebe eine reibungslos funktionierende Geldwaschanlage. Auch ohne einen Dusch-Boykott, der eigentlich angebracht wäre, stinkt das zum Himmel. (Seite 12)

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