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Von Tag zu Tag: Gewonnen!

Andreas Conrad erinnert sich an einen Feldzug mit dem „Boss“.

Der berühmteste Hubschrauberangriff der Filmgeschichte wurde selbstverständlich in „Apocalypse Now“ geflogen – schon wegen Wagners „Walkürenritt“: Beim Feindflug dröhnt er ohrenbetäubend aus eigens montierten Lautsprechern, Charlie, so meint der Kommandeur, macht sich dann vor Angst in die Hosen.

Alles nur erfunden, in der Realität undenkbar? Von wegen. Sogar auf dem Truppenübungsplatz setzte man auf derartige psychologische Kriegsführung. Das war Mitte der achtziger Jahre auf dem US-Gelände „Parks Range“ in Lichterfelde. Die Schlacht zwischen den Verteidigern der dortigen Übungsstadt und den von der Stadtgrenze heranrückenden Angreifern tobte wild, da erscholl plötzlich Bruce Springsteen, der „Boss“, mit „Born in the USA“ – patriotische Ertüchtigung aus dem Lautsprecher. Selbstverständlich haben die Verteidiger gesiegt.

Vergangen, vergessen. Der Boss aber ist immer noch da, begeisterte am Freitag drei Stunden lang die Fans in Frankfurt, verausgabte sich am Sonntag in Köln und kommt am Mittwoch ins Olympiastadion. Ohne „Born in the USA“ lässt man ihn garantiert nicht von der Bühne. Geschossen wird dabei nicht mehr.

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