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Von Tag zu Tag: Glanzlos

Stefan Jacobs wünscht den Putzfrauen dieser Stadt etwas mehr Schlaf

Man sagt, dass man jemandem am liebsten eine scheuern würde. Komischer Spruch. Was für eine scheuert man denn? Und warum scheuert man überhaupt? Fragen, die jetzt leider offen bleiben müssen, weil sich ein ganz und gar anderes Thema aufdrängt.

Eine Berlinerin steht – wie viele andere auch – gewöhnlich um drei Uhr morgens auf, damit sie pünktlich um fünf ihre Arbeit als Putzfrau antreten kann. Jetzt hat sie vor den anstehenden Tarifverhandlungen am Warnstreik teilgenommen und wurde zur Strafe von ihrem Chef fristlos gefeuert. In einem Spielfilm würde jener dafür einen Eimer Wischwasser über den Kopf gegossen bekommen. Im wahren Leben hat das zumindest sinngemäß das Arbeitsgericht übernommen, das den Rauswurf so nicht gelten ließ.

Angesichts der chronischen Berliner Tendenz zur Versiffung sei den streikenden Putzleuten hiermit ein erfolgreicher Arbeitskampf mit motivierendem Abschluss gewünscht. Und der Putzfrau, dass sie ein paar Tage lang ausschlafen kann, bevor sie wieder frisch ans Werk geht. (Seite 12)

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