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Von Tag zu Tag: Großstadtrevier

Stefan Jacobs studiert den neuen Wildtierknigge des Senats

Eigentlich war an dieser Stelle die alljährliche Meldung vom Monsterwels im Schlachtensee vorgesehen, der mal wieder einen Fußpilz angebissen hat. Aber da ist nichts. Vielleicht, weil der See so warm wie eine Bouillabaisse ist oder das Sommerloch noch nicht tief genug. Schauen wir also nach anderem Getier, das ja auch nicht ohne ist. Genau deshalb hat der Senat ein neues Faltblatt zum Umgang mit Wildtieren herausgegeben. Leider nicht so dramatisch, wie das amerikanische Nationalparkverwaltungen machen („Wenn der Puma Sie angreift: Kämpfen Sie und versuchen Sie, stehen zu bleiben!“), aber auch ganz interessant: „Nahrungsüberfluss verursacht eine unkontrollierte Vermehrung“, heißt es hier. Dagegen wird der Mensch ja bei Nahrungsüberfluss eher träge und einsam. Außerdem können, laut Flyer, „futterzahme Tiere dreist oder sogar aggressiv werden“ sowie Grünanlagen zerstören, lärmen und stinken. Das alles können Hunde zwar auch, aber das ist eine andere Geschichte. Sonst noch ein guter Tipp im Faltblatt? Ja: „Picknickreste beseitigen und Grillplätze sauber verlassen“. Und jetzt alle: „Picknickreste beseitigen und Grillplätze sauber verlassen!“ Na bitte, geht doch.

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