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Von Tag zu Tag: Hällo Täxi!

Stefan Jacobs über die Sprachmacht der Berliner Droschkenkutscher

Senat und Wirtschaft betreiben eine Wohlfühlkampagne namens „Service in the City“ für Touristen. Von Mittwoch an wird diese Initiative um die Aktion „Sprache bewegt“ bereichert. „Language moves“ wäre als Titel konsequenter gewesen, aber Namen sind eh nur Schall und Rauch (engl.: Shall and Smoke). Inhalte zählen. In diesem Fall geht es um Schilder in den Taxis, die über die Sprachkenntnisse des Fahrers informieren sollen. Da der Slogan „Alles außer Hochdeutsch“ schon vergeben ist, muss eine Alternative her, etwa in Tabellenform. English: Ground Knowledges. Français: Oh là là. Urdu: Bingo. Deutsch: Muss ja. Kleine Fähnchensymbole wären auch denkbar, bergen wegen ihrer Ähnlichkeit aber Verwechslungsgefahren beispielsweise zwischen Österreichisch und Lettisch, Irisch und Italienisch sowie Rumänisch und Belgisch. Es wird eine Lösung geben, und im besten Fall wird das Zeitalter des raubauzigen Droschkenkutschers abgelöst von der Ära des polyglotten Chauffeurs. Sofern es den Taxifahrern angesichts der neuen Herausforderungen nicht die Sprache verschlägt.

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