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Von Tag zu Tag: Haussucht

Bernd Matthies wünscht dem Staat viel Glück beim Vorbeugen

Österreich geht es besser als Deutschland. Womöglich, wer weiß, weil sie dort einfach die besseren Ideen haben? Dass einer seine Villa nicht verkauft, sondern in einer Lotterie für 49 Euro pro Los verjuxt, das mag so eine Idee sein, schräg, aber mit einem gewissen Potenzial, denn dabei gewinnen alle, wenn es funktioniert. Es ist typisch für Deutschland, dass sich auf einen Schlag sämtliche Bedenkenträger erheben, jene, die konkret um die Grunderwerbssteuer fürchten, und jene, die vor dem Nachdenken erst einmal mitteilen, dass da ja jeder kommen könnte.

Der unzweifelhaft komischste Einwand ist aber zweifellos der Hinweis verschiedener Länderbehörden, der Vorgang verstoße gegen das staatliche Glücksspielmonopol, das bekanntlich zur Eindämmung der Spielsucht soeben verschärft worden ist. Klar: Der Staat darf nicht zulassen, dass sich Millionen von Einfamilienhauslotteriesüchtigen um Kopf und Kragen zocken.

Ach, deutscher Staat, schütze uns! Und veranstalte selbst eine schöne Einfamilienhauslotterie, mit Günter Jauch und allem Trara. Dann brauchen wir die Österreicher gar nicht mehr. (Seite 12)

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