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Von Tag zu Tag: Heilig’s Blechle

Stefan Jacobs kennt die Verbindung zwischen Papst und Parkschein

Orje und Kulle aus Berlin treffen sich in Rom. Beginnt Orje: „Also dieser Benedikt der 32. …“ Worauf Kulle ihn unterbricht: „… der 16.!“ – „Stimmt ja“, bestätigt Orje, „ich rechne immer noch in D-Mark um!“

Worüber die beiden in Rom sonst noch geredet haben, ist nicht überliefert, lässt sich aber leicht denken. Über die Vespas sind sie irgendwie auf den Berliner Verkehr gekommen. Orje hat über den täglichen Stau in der Friedrichstraße geschimpft und ein bisschen komisch geguckt, als Kulle ihm von der stressfreien Fahrt durch den vor fast zwei Jahren eröffneten Tiergartentunnel erzählt hat. So sind sie auf die Pendlerpauschale gekommen und von da auf die Steuererklärung, die Kulle übrigens elektronisch ans Finanzamt sendet. Kulle hat angemerkt, dass sich Autofahren gar nicht mehr lohnt. Stehen lassen aber auch nicht, hat Orje erwidert und gemurrt: „Durch den Parkscheinwust blickt am Ende des Jahres ja auch kein Mensch mehr durch.“

Als Handyparker bliebe ihm der Zettelkram erspart. Aber nur 1,5 Prozent der Berliner nutzen diese komfortable Lösung. Die anderen 98,5 Prozent sind wie Orje: Gewohnheitstiere. –Seite 10

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