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Von Tag zu Tag: Hertha gratis!

Ulrich Zawatka-Gerlach macht einen Vorschlag zu Politiker-Freikarten.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es ist ja nicht so, dass Piraten keine Geschenke annehmen. Fotografisch dokumentiert ist die Freundschaftsgabe einer kirgisischen Delegation, die der Abgeordnetenhausfraktion schön bemalte Töpferware überließ. Eine Tasse mit Landkarte und Kamelen, eine Art Müslischale und Eierbecher. Die Piraten beschlossen nach längerer Diskussion, dass solche symbolischen Präsente ohne schlechtes Gewissen und lange Diskussionen angenommen werden dürfen. Doch auf die Gratiskarten der Philharmoniker und von Hertha BSC, die das Parlamentspräsidium an alle Fraktionen verteilt, weil das schon immer so war, wollen die Neuen, Korrekten und Transparenten im Parlament verzichten. Das ist, wirklich ganz ohne Ironie, eine vorbildliche Haltung zu einer bisher ungelösten Frage. Dürfen sich Politiker, erst recht die gewählten Volksvertreter, beschenken lassen? Von wem, zu welchem Zweck und in welcher Größenordnung? Die Debatte darüber ist hiermit neu eröffnet. Für Hertha sollte sich allerdings, jedenfalls beim aktuellen Zustand von Verein, Trainer und Mannschaft, eine Sonderregelung finden: Freikarten für die Heimspiele als Strafe für schlechte Politik. (Seite 8)

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