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Von Tag zu Tag: Höhenangst

Stefan Jacobs über die mühsame Wiederbelebung Berliner Gipfel.

Die Nachnutzungsplanung für den Teufelsberg kommt bisher mit ähnlichem Tempo voran wie einst die Auffaltung der Alpen. Nachdem die Amis abmarschiert, die Yogis von dannen geschwebt, die Baulöwen weitergezogen und die Partymacher verscheucht worden sind, hat jetzt der Verein „Alliierte in Berlin“ – nicht zu verwechseln mit dem Museum ähnlichen Namens – Interesse angemeldet. Er widmet sich in seinem bisherigen Tegeler Quartier vor allem der Luftbrücke und hat hochfliegende Pläne und Exponate. Dabei müsste den Betreibern doch klar sein, das Projekte jenseits von 100 Metern über dem Meeresspiegel in Berlin selten unter einem guten Stern stehen: Müggelturm? Vergammelt. Sendemast Frohnau? Gesprengt. Hochhäuser am Alex? Vertagt. Falls die Wiederbesiedlung des Teufelsberges doch glücken sollte, kommt folgende Meldung der Agentur dpa vom Freitag gerade recht: Berge sollten nur mit mindestens knöchelhohen Schuhen bestiegen werden, heißt es da. Und dass zu jeder Bergtour ein Erste-Hilfe-Set gehöre. Vielleicht wäre es doch das Beste, die Berliner Gipfel sich selbst zu überlassen, wie es Naturfreunde für den Teufelsberg fordern. Hier unten auf dem Boden der Tatsachen gibt es allemal genug zu tun. (Seite 17)

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