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Von Tag zu Tag: Ich kaufe ein „I“

Stefan Jacobs enthüllt das neueste Sparprogramm der Polizei.

Klaus Kandt wird der neue Polizeipräsident, weil er im Gegensatz zur amtierenden Chefin Margarete Koppers ein CDU-Parteibuch hat? Die Geschichte klingt so unglaublich, dass wir hier eine plausiblere Version anbieten: Kandt hat einfach den besseren Namen. Zehn Buchstaben statt 16 bedeuten fast 40 Prozent Ersparnis bei der Anfertigung von Türschildern, Briefbögen und Namensschildchen für die Uniform. Wie sehr die Polizei spart, beweist ein am Montag aufgetauchtes Foto. Es zeigt einen VW-Bus mit der Aufschrift „Polzei“. Eine Nachfrage bei der Behörde ähnlichen Namens ergab, dass das Auto ab Werk so geliefert und von der Direktion 1 mehr als ein Jahr lang benutzt wurde, bis VW die Schrift auf Garantie ersetzt hat. Interessant wäre, ob das Missgeschick durch Hinweise aus der Bevölkerung aufgedeckt wurde oder durch interne Ermittlungen. Eine schöne Vorstellung, wie allmorgendlich der Kollege ausgelost wird, der sich heute mit dem Druckfehlerwagen zum Horst machen muss. Oder die Sache wurde pragmatisch gelöst und das Auto für Streifenfahrten in bildungsfernen Kiezen eingesetzt. Dort wird ja eher die Sprache von Pfefferspray und Handschellen verstanden, während am Auto ebenso gut „Pollitsai“ stehen könnte. Zumal die sonstige Ausstattung wie die Farbe des Blaulichts absolut korrekt war.

Der Trend zur buchstäblichen Effizienz stammt übrigens von der S-Bahn, wo die Fahrer die Ansage „Zückbleim!“ in Rhetorikseminaren perfektionieren. Alte Hasen könnten mit ihrem „Z’bäm!“ selbst die versammelten Terrier beim Bello-Dialog beeindrucken. Und wenn man ehrlch st, kommt es auf enen Buchstaben mehr oder wenger ncht wrklch an.

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