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Von Tag zu Tag: Ideen von heute

Werner van Bebber hört der CDU beim Nachdenken zu

Es ist eine Weile her, dass Mitglieder der Berliner CDU als politische Vordenker aufgefallen sind. Jakob Kaiser war so einer – der Platz da oben in Charlottenburg heißt nicht nach dem Begründer einer Supermarktkette. Die Berliner SPD war mit Politstrategen großen Kalibers reicher gesegnet: Ernst Reuter und die „Völker der Welt“, Willy Brandt und die neue Ostpolitik, Klaus Wowereit und die rot-rote Bundesräterepublik … Sei es drum: Die Berliner CDU ist intellektuell am Nachrüsten – und das in einer abgeschlafften, wahlkampffernen Phase. So ist Politik auch: dass Männer sich am Sonnabendmorgen in ihre Anzüge packen und Frauen in ihre Kostüme, um über das Bürgergeld zu streiten, von dem in ihrer Partei noch nicht viel die Rede war. Nun arbeiten sie daran, auf die Höhe der Debatten zu kommen: Der Umbau des Sozialstaats täte in Berlin wirklich not, und dass die hiesige CDU mit der Privatisierung von Landesvermögen und Studiengebühren neuerdings eigene und etwas unpopuläre Vorschläge zur Etatsanierung macht, tut ihr gut. Es macht sie glaubwürdiger.

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