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Von Tag zu Tag: Im Fahrradpark

Stefan Jacobs fahndet nach der Geheimwaffe der Polizei

Statistisch gibt es in Deutschland inzwischen fast so viele Fahrräder wie Menschen. Das liegt nicht nur an der demografischen Entwicklung mit ihrer sinkenden Tendenz, sondern auch an all den unbeerdigten Fahrradkadavern, denen ein widerborstiges Schloss den Weg ins Jenseits verwehrt oder die untot in Kellern spuken, statt aus dem Leben und der Statistik zu scheiden.

Während allenthalben Fahrradleichen unseren Weg pflastern, hat die Polizei ihre Dienstfahrräder perfekt getarnt. Oder kennt einer einen, der schon mal ein Polizeifahrrad gesehen hat? 409 Stück soll es geben, wie Innensenator Ehrhart Körting jüngst dem Grünen Benedikt Lux auf Anfrage mitgeteilt hat. Zum Vergleich: Die scheinbar häufigen Streifenwagen bilden mit 337 Exemplaren die Minderheit. Aber wo sind die Fahrräder? Körting schreibt, sie würden „auch in schwer zugänglichen Bereichen“ eingesetzt. Klingt nach Teufelsmoor und Murellenschlucht, wo kaum einer sie je sieht. Oder sie kurven artgerecht auf einem geheimen Behördengelände herum, dessen Existenz nur ein zweideutiger Satz von Körting verrät: „In den vergangenen Jahren wurde der Fahrradpark schrittweise erneuert.“

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