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Von Tag zu Tag: Im Honigtopf

Bernd Matthies zum Meinungswandel der Kassenärztlichen Vereinigung.

Wer behauptet da, öffentlicher Druck könne nichts bewegen? Nein, es geht hier nicht um Christian Wulff, sondern um das sechsstellige Übergangsgeld, das sich die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung genehmigen ließen, obwohl sie wiedergewählt wurden. Nun hat die Vertreterversammlung der KV eine Rolle rückwärts vollzogen und fordert die Rückgabe des Geldes, dessen Auszahlung sie selbst bewilligt hatte.

Dieser Schritt ist doppelt peinlich. Denn in dieser Versammlung sitzen ja Ärzte, Menschen also, denen wir im Zweifel unser Leben anvertrauen und die also charakterfest und prinzipientreu zu sein haben. Von wegen: Die einen lassen sich mit beiden Armen im Honigtopf erwischen, und die anderen, die es erlaubt haben, stehen hüstelnd daneben, gern bereit, das Ganze eventuell zurückzunehmen. Was für eine Groteske!

Dabei liegt die Lösung auf der Hand. Die Vorstände treten zurück, nehmen ihr Übergangsgeld, diesmal rechtmäßig, und lassen sich in der KV nicht mehr blicken. Und die anderen Kassenärzte überlegen mal, ob sich für den Job auch charakterfestere Kollegen finden lassen. (Seite 20)

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