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Von Tag zu Tag: Im Smoking

Stefan Jacobs gibt dem Präsidenten der Ärztekammer Feuer

Rauchen in geringer Dosis ist nicht gesundheitsschädlich. Sagte zumindest Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer, am 4. Mai, vor Leuten von der Tabakindustrie. Die hätten wahrscheinlich auch applaudiert, wenn er verkündet hätte, viel rauchen hilft viel. Es durfte sich nur nicht herumsprechen. Hat es sich aber, und jetzt fordert die Nichtraucher-Initiative „Frische Luft für Berlin“ Jonitz’ Rücktritt. Der kontert, seine Aussage möge zum Nachdenken anregen. Dabei könnte einem einfallen, dass der Mensch mitunter zur Erhöhung der Dosis neigt und dann quarzt, bis der Arzt kommt und um die Chipkarte bittet, weil er ja die Behandlung abrechnen muss. Privat ist natürlich auch okay. Nun ist jedenfalls die Backe am Dampfen. Und Jonitz? Fordert Raucherzimmer in Krankenhäusern, „damit Patienten im Bademantel im Winter nicht bei Minusgraden vor der Tür rauchen müssen“. Stimmt, die könnten sich ja den Tod holen – auf eine Weise, die zwar billig ist, aber dem Ärztelobbyisten nicht recht sein kann. Wer will sich schon mit einem popeligen Herzstillstand abfinden, wo eine Krebstherapie mit allem Komfort zu bekommen wäre. Am besten, man raucht drin, im stillen Ärztekämmerlein.

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