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Von Tag zu Tag: Kahlschlag

Andreas Conrad sorgt sich um die Leere auf dem Dach der Humboldt-Uni

Mit leeren Denkmalssockeln hat man nichts als Ärger: Der verwaiste Ehrenplatz Kaiser Wilhelms am Kupfergraben, fürs Einheitsdenkmal vorgesehen, beweist es hinreichend. Man ist in Berlin also gut beraten, sich über die womöglich bald kahlen Postamente auf dem Dach der Humboldt-Uni rechtzeitig Gedanken zu machen. Die einfachste Lösung wäre, von den acht ehemals Potsdamer Figuren je zwei Kopien anzufertigen – eine bleibt hier, die andere wandert aufs neue Landtagsschloss und das Original ins Museum. Interessanter wäre die Rekonstruktion der Originale vom Uni-Gebäude, es waren allesamt Liebespaare: Adonis/Venus, Perseus/Andromeda auf dem östlichen, Bacchus/Ariadne, Merkur/Herse auf dem westlichen Flügel. Allerdings, wäre nicht ein moderner, zudem international populärer Schmuck weitaus attraktiver, zudem moralischer als die antike Schar? Adonis? Ein eitler Schönling! Venus? Klassisches Boxenluder! Bacchus? Ein notorischer Säufer! Nein, sie haben hoffentlich keine Chance gegen Berlins neues, variantenreiches Wappentier: den Buddybären.

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