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Berlin: Von Tag zu Tag: Kein Sozialneid, bitte

Was lange währt, wird endlich gut. Mal sehen, ob der Volksmund Recht behält.

Was lange währt, wird endlich gut. Mal sehen, ob der Volksmund Recht behält. Seit 1979 hat der Senat vergebliche Anläufe gemacht, die im Bundesvergleich karge Einstufung der Berliner Spitzenbeamten aufzubessern. Immer hieß es zu Mauerzeiten, Berlin als "Kostgänger des Bundes" ziere Bescheidenheit. Gegen Ende der achtziger Jahre schaffte man es gerade bis zu einem schönen Titel: Aus den Senatsdirektoren wurden Staatssekretäre. Nach der Wende aber kam selbst die Große Koalition in der Frage der so genannten B-Besoldung nicht weiter. Nun aber war die Haushaltsnot des Landes im Wege.

Doch noch etwas hat sich geändert: Die Bundesbehörden sind da, und auch im Nachbarland Brandenburg sind Spitzenbeamte höher eingestuft als in Berlin. Verständlich, dass der Senat das heiße Eisen trotz der Finanznot endlich schmieden will. Qualifiziertes Personal ist anders nicht zu haben; es wird höchstens abgeworben, und das schadet der Berliner Verwaltung. Es ist auch gut, wenn es nicht mehr den Parteien allein überlassen bleibt, wer Bezirksbürgermeister oder Stadtrat wird. Die Ausschreibung der Häuptlingsstellen dient der Auswahl nach Qualitätsmerkmalen.

Auf den ersten Blick mag es wie eine Ironie wirken, dass dieselbe Kommission, die dem Senat Sparvorschläge zu unterbreiten hatte, den alten Hut der Höhergruppierungen hervorgezaubert hat. Auf den zweiten ist es gut so. Da soll uns keiner mit Sozialneid kommen.

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