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Auf der Suche nach der Schlange. Nichts wie hin zu Ai Weiwei? Von wegen. Die Schau im Gropiusbau startete ohne großes Gedränge. Auch am Sonnabend musste keiner lange anstehen.

© Mike Wolff

Von Tag zu Tag: Keine Schlange vor der Ai-Weiwei-Schau

Obwohl die Werkschau des chinesischen Künstlers Ai Weiwei im Gropiusbau mit Spannung erwartet wurde, hält sich der Andrang bislang in Grenzen.

Das Jahr der Schlange liegt leider schon einige Monate zurück. Für Chinesen war es das Jahr 2013, nicht das Jahr 2014. Das ist gut für die Kunstfreunde, die es gleich nach Eröffnung der Werkschau von Ai Weiwei in den Gropiusbau drängt, die sich auf Wartezeiten im Python-Format einstellten und sich erfreut nur einer in Kreuzotter-Größe gegenübersahen. Jedenfalls am Samstagnachmittag, nachdem man schon Donnerstag früh, am ersten öffentlichen Ausstellungstag, nur wenige Minuten warten musste. Aber das will nicht viel heißen, Schlangen häuten sich bekanntlich, schlüpfen vergrößert aus der alten Hülle – es besteht noch Hoffnung. Dennoch, wir sind in Berlin ganz anderes gewohnt. Unvergessen die „Schlangenbeschwörer“ der ersten Nachwendezeit, als die neue Reisefreiheit im Osten und die Einrichtung des Begrüßungsgeldes den Banken zu ungeahntem Andrang verhalf, der mit viel Mühe kanalisiert und verteilt werden musste. Und dabei gab es nicht mal Kunstwerke zu bestaunen, sieht man von den Köpfen auf den Scheinen ab, anders als bei der MoMA-Schau 2004 in der Neuen Nationalgalerie: Man musste dort eigens Personal abstellen, um die aufgereihten Menschen zu bespaßen. Und erst die „Gesichter der Renaissance“ 2011 im Bodemuseum! Vielleicht wäre das Jahr der Schlange für Ai Weiwei doch besser gewesen.

Am Sonntag ist die Ai-Weiwei-Schau im Gropiusbau von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

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