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Von Tag zu Tag: Klappt nicht

Bernd Matthies skizziert kurz die Rettung der öffentlichen Kassen

Das Patentrezept für ausgeglichene Staatsfinanzen ist bekannt: Man muss einfach mehr Leute in den richtigen Bereichen einstellen. Kürzlich haben wir erfahren, dass das Geld buchstäblich auf der Straße liegt, aber mangels Polizisten und Sachbearbeitern in der Bußgeldstelle nicht eingesammelt werden kann. Nun weist der Gesamtpersonalrat der Finanzverwaltung darauf hin, dass Milch und Honig fließen werden, sobald Berlin 900 Steuerprüfer einstellt, die dann jedem noch so kleinen Krauter ständig auf den Füßen stehen.

Klingt schlau. Und dass Gewerkschafter mehr Leute fordern – geschenkt. Aber möchte das jemand sonst? Den Weg zurück in die Beamtenstadt, die ihre Bürger so lange überwacht, bis sie dann später unter den Pensionslasten trotz aller Zaubereinkünfte doch zusammenbricht?

Wir hatten das ja mal in West-Berlin, zumindest in der Tendenz. Konsequent zu Ende geführt, hieße es: Alle werden verbeamtet und kontrollieren sich dann gegenseitig. Die Polizisten blitzen die Steuerprüfer, und die Steuerprüfer überwachen die Polizisten … Ach so, irgendwer muss dann ja auch noch Geld verdienen. Klappt wohl doch nicht. (Seite 10)

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