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Von Tag zu Tag: Kranke Polizei

Gerd Nowakowski versucht, die Klagen von Polizisten zu verstehen

Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will. Ja, so sind sie, die Gewerkschafter. Es kann ersatzweise auch die Notrufzentrale der Polizei stillstehen, wenn es um den Kampf gegen unzumutbare Arbeitszeiten geht. Klar, dass der Bürger dann gerne etwas wartet, bis der Funkwagen kommt, wo es doch um die Gesundheit der Beamten geht. Deswegen kämpft doch die Gewerkschaft seit über 100 Jahren für kürzere Arbeitszeiten – oder so ähnlich. Die Arbeitsbelastung ist jetzt jedenfalls bei rund 900 Beamten deswegen unzumutbar groß, weil die Arbeitszeit in unverantwortlicher Weise verkürzt wurde. Nun ja, da muss man mindestens Oberkommissar sein, um das zu verstehen. Wir müssen hier mal ausblenden, dass die Gewerkschaft ansonsten immer ein wenig anders argumentiert. Wegen dieser neuen Regelung müssen die Beamten tatsächlich an fünf statt drei Tagen zum Dienst erscheinen – was unzumutbar die Freizeit verkürzt. Die Polizeigewerkschaft sollte sich schon mal auf Anfragen aus dem Unternehmerlager einrichten, ob man vielleicht dabei helfen könne, dass auch anderenorts … Und die mehreren tausend Berliner Polizisten, die seit langem im Acht-Stunden-Dienst arbeiten, fühlen sich wahrscheinlich auch schon ganz krank (Seite 13).

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