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Von Tag zu Tag: Laufend servieren

Andreas Conrad würde nie mit einem Tablett durch die Stadt joggen

Die langsamsten Kellner der Welt? Das sind die Königspinguine der Antarktis. Bis die mit der nächsten Fischplatte kommen, kann es Monate dauern. Die schnellsten Kellner des Erdballs? Das muss sich erst noch zeigen. Denn man wird nicht damit rechnen können, dass beim Berliner Kellnerlauf-Cup am 5. Juni auf dem Kurfürstendamm gleich die Topathleten der globalen Serviergarde anrücken. Einheimische Kräfte sind wahrscheinlicher, an diesem Tag treten sie zum ersten Mal gegeneinander an, in den Berufsgruppen Kellner, Servierfräulein, Koch, Bierkastenträger, Page und – angesichts dreifacher Herausforderung (laufen, mischen, schütteln) die Königsdisziplin – Cocktailmixer. Genau genommen ist es keine Premiere, vielmehr Rückbesinnung auf eine einst populäre, allzu vergessene Tradition des Boulevards, dort in den fünfziger Jahren gepflegt, ebenso in Hamburg, Wien und London. Doch so verdienstvoll die Neubelebung der Gastronomieläufe auch sein mag: Berlin ist darin nur epigonal. Längst gibt es eine International Waiters Race Community, wurden Rennen in Brüssel, Luxemburg, Portland, Buenos Aires, selbst Hongkong ausgetragen, am gestrigen Sonnabend erst in Bar Harbor, Maine. Berlins Stellung in der Kellner-Laufbewegung? Leider nur als Schlusslicht.

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