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Von Tag zu Tag: Licht aus

Gerd Nowakowski ahnt, wie dicht die Gesellschaft am Abgrund wandelt

Haben das nicht viele immer geahnt? Im Westen gehen die Lichter aus. Wirklich. Allerdings ganz ohne die Russen. In der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf war es Donnerstagabend jedenfalls plötzlich stockfinster. Stromausfall; nur einige Handys und Feuerzeuge erhellten notdürftig den Saal. Dafür haben wir doch ein Notstromaggregat, sprach der zuständige Baustadtrat Gröhler beruhigend. Das aber dachte nicht daran, notfallmäßig seinen Dienst zu versehen. Und bei der Wartungsfirma mit dem Sofort-Notdienst lief nur der Anrufbeantworter. Ja, so dicht am Abgrund wandelt diese Gesellschaft. Wo es dunkel ist, sprießen die Verdächtigungen. Wollten die Gegner eines umgestalteten Kudamm-Karees die Abstimmung verhindern? Wollte CDU-Baustadtrat Gröhler der für den späteren Abend terminierten Schelte der Grünen im Zusammenhang mit dem CDU-Großplakat am Charlottenburger Tor entgehen? Vermutungen, nichts als Vermutungen. Und die Gewissheit, dass der zivilisatorische Lack dünn ist.

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