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Von Tag zu Tag: Mäh!

Bernd Matthies feuert die Steglitzer und Lankwitzer bei der Grünpflege an.

Der eingeborene Berliner verspürt ein Ziehen im Herzen, wenn etwas um ihn herum nicht so ist wie immer. So wie jetzt in Steglitz und Lankwitz, zwei wichtigen Eingeborenen-Biotopen: Es verzögern sich dort nämlich die Mäharbeiten des Straßenbegleitgrüns.

Bitte, diesen Begriff haben wir nicht erfunden, es handelt sich um feinstes Stadtplanerdeutsch. Wo der Bürger schlicht sagen würde: „Die könnten ja mal wieder mähen kommen am Straßenrand“, da spricht der Experte eben von Mähverzögerungen im Straßenbegleitgrün.

Der Vorgang selbst ist löblich, denn die zuständige Stadträtin möchte sich dafür entschuldigen, dass sie wegen des nur vorläufigen Etats derzeit keine Aufträge vergeben darf. Sie bittet darum alle Anwohner, von Beschwerden abzusehen – und bei Bedarf selbst zu mähen. „Über solch eine Unterstützung würde sich der Fachbereich Grünflächen freuen.“

Lankwitzer, Steglitzer: Macht dem Fachbereich diese Freude! Mäht, was das Zeug hält, zieht Kabel, tankt Benzin, und, Männer: Kauft euch endlich den Aufsitzmäher, den ihr schon immer haben wolltet, zieht Schneisen ins wuchernde Grün und kappt die Halme, wo ihr sie trefft. Und bitte bald – sonst kommt am Ende noch der Sensenmann ins Begleitgrün.

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