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Von Tag zu Tag: Mehr, mehr

Ulrich Zawatka-Gerlach erklärt das Geheimnis der Senatsvergrößerung.

Höher, schneller, weiter … Was seit 776 v. Chr. die Olympioniken aufstachelt, ist dem Senat nicht genug. Er will natürlich jeden Tag ein bisschen besser, aber vor allem größer werden. Denn 1998 n. Chr. war Berlin so klamm, dass am politischen Management gespart werden musste. Boni-Zahlungen gab es nicht, wofür denn auch? Also kürzte die schwarz-rote Landesregierung damals zwei Senatsstellen weg und hielt diese spartanische Geste in der Verfassung fest. Mithilfe der Opposition, die auch jetzt wieder ranmuss, um die Berliner Verfassung zu ändern, weil die verschwundenen Führungsposten schmerzlich vermisst werden. Der ohnehin überbeanspruchte Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit muss sich seit drei Jahren jeden Abend im Nebenjob um die Kultur kümmern. Oper, Theater, Kino, Museum – das hält doch keiner aus. Andere wiederum, wir nennen keine Namen, sammeln in ihrem Senatsressort jede Menge Stadtprobleme, von denen sie nur die Hälfte verstehen. Aber das eigentliche Geheimnis der Stellenaufstockung ist: 2011 kommt Rot-Rot-Grün oder Jamaica. Da soll es sich doch für alle Beteiligten lohnen, nach Pöstchen zu haschen.

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