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Von Tag zu Tag: Mit Zertifikat

Andreas Conrad sieht im roten Teppich eine vernachlässigte Geldquelle

Der Bär ist Pflicht. Freudig hebt er die Tatzen, auf allen Produkten, mit denen die Berlinale ihre Kasse aufzubessern versucht. Von Jahr zu Jahr werden es mehr, T-Shirts, Handschuhe, Mützen, Taschen, Stifte und Notizbücher, Becher, sogar Plüschbären in Knut-Weiß mit rotem Schal. Nur eines fehlt: der rote Teppich. Das ist unverständlich, denn auch davon gibt es, wie es scheint, Jahr für Jahr mehr, der allerdings nach Ende des Festivals schnöde entsorgt wird. Welche Verschwendung! Welches Ignorieren möglicher Geldquellen! Anderswo sind sie hier längst weiter, so wurde etwa der Rasen des Olympiastadions nach der WM 2006 in handliche Portionen zerlegt und verkauft. Warum sollte das nicht auch mit rotem Teppich funktionieren? Zumal wenn Festivalchef Dieter Kosslick ein Echtheitszertifikat ausstellte: „Über diesen Teppich schritten…“ Gegenüber dem Rasen hätte dies sogar entscheidende Vorteile: Man muss den Teppich niemals gießen, vom Rasenmähen ganz zu schweigen.

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