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Von Tag zu Tag: Nachtgestalten

Stefan Jacobs räumt abends freiwillig das Tempelhofer Feld

Neuerdings wird wieder aus dem Fenster geguckt, wenn die S-Bahn am Ex-Flughafen Tempelhof vorbeifährt: Hinterm Zaun dampft frischer Asphalt, Walzen ebnen die Trainingsrunde für Skater, Radler, Läufer. Damit es glatt läuft beim großen Eröffnungsfest. Ein bisschen ist es wie im Advent: Zweiundzwanzig Mal werden wir noch wach, heißa, dann ist Tempelhof-Tag. Am 8. Mai bekommen wir endlich mal was geschenkt, nämlich vier gepflegte Quadratkilometer Freiraum ohne Eintrittsgebühr.

Alles schön und grün? Nein. Eine, nun ja, „linke“ Initiative will die geordneten Verhältnisse durcheinanderbringen und das Feld besetzen, bevor es abends verschlossen wird. Weil ein gepflegter Park die Mieten ringsum steigen lässt und die Gartenbauausstellung 2017 (!) „ca. 16 Euro“ Eintritt kosten wird, wie Flyer verkünden. Toller Plan: Versiffter Park = günstige Mieten = alles bestens. Kann man so sehen. Aber dann sollte man sich nicht den Slogan „Stadt für Alle“ anmaßen, wie es die Freunde der Nacht tun. Denn falls sie sich durchsetzen, hat sich der Park für alle anderen schnell erledigt. (Seite 13)

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