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Von Tag zu Tag: Neuköllner Hass

Werner van Bebber spürt die Härten der Kommunalpolitik

In der Berliner CDU sind sie Kummer gewöhnt. Irgendwo rumort es immer. Deshalb ist der brachiale Streit in der CDU Neukölln zwar schmerzhaft für die Beteiligten. Doch hat die Auseinandersetzung um eine ziemlich erfolgreiche Kommunalpolitikerin eine Besonderheit: Selbst wenn eine neue Mehrheit in der Neuköllner CDU ihre Exchefin Stefanie Vogelsang beschädigt, sie um ihren Stadtratsposten bringt und im Bundestagswahlkampf hängen lässt, ist das Ganze ein Kuriosum: ein Konflikt, dessen Sprengkraft an den Bezirksgrenzen endet. Das war mal anders. Ein paar Jahre lang griff jeder Streit an der CDU-Basis auf die Landesebene über. Frank Henkel, seit ein paar Monaten Landeschef, hat aus der Versammlung ambitionierter Machiavellisten eine Mannschaft gemacht. Was die Vormänner und -frauen auf der Landesebene an Konfliktfreude verloren haben, das haben die Neuköllner Kommunalpolitiker gewonnen. Dort läuft Polit-Nahkampf auf die harte Tour. Es dürfte viele Gründe für die Aggressionen geben, auch persönliche Interessen sind nicht ausgeschlossen. Sogar die oft bieder und piefig wirkende Bezirkspolitik ist nichts für Softies. (Seite 10)

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