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Von Tag zu Tag: Nur mit Peitsche

Andreas Conrad weiß, dass James Bond heute auf der Avus keine Chance hätte

Indiana Jones und James Bond gleichzeitig zu Gast in Berlin – das hat man nicht alle Tage. Nun gut, Harrison Ford und Daniel Craig kommen am Montag nicht in ihren berühmtesten Rollen, feiern vielmehr am Potsdamer Platz die deutsche Premiere von „Cowboys & Aliens“, aber ziemlich spektakulär ist das schon. Und es regt die Fantasie an, was freilich, genau betrachtet, etwas ernüchternd ist. Zum Beispiel könnte man sich der Zeiten erinnern, als hier auf der Avus noch Verfolgungsjagden à la 007 gedreht werden konnten. Das war 1982 für „Octopussy“ mit Roger Moore – heute leider undenkbar. Oder allenfalls im Räumpanzer, um den endlosen, mal dahinschleichenden, dann verharrenden Blechwurm zur Seite zu schieben. Aber solch ein Stahlkoloss würde wohl auch nur im Morast des Seitenstreifens stecken bleiben. „Indy“ immerhin hätte seine Peitsche parat, könnte sich über den immer weiterwuchernden Megastau wie Tarzan hinwegschwingen, sei es am Innsbrucker Platz, in der Seestraße oder eben auf der Avus. Und mit etwas Geschick landete er vielleicht sogar in der Grube vor dem Roten Rathaus. Der eine oder andere Tontopf aus Alt-Berlin würde für ihn schon noch abfallen.

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