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Von Tag zu Tag: Nur Mutlu!

Stefan Jacobs über grüne Kunst im anstehenden Wahlkampf.

Bald beginnt wieder die Zeit, in der Laternen und Passanten unter der Last der Wahlplakate ächzen. Es werden viele bekannte Gesichter dabei sein und eines, das man kennt, aber vielleicht nicht wiedererkennt. Der Grüne Özcan Mutlu, Direktkandidat in Mitte, hat nämlich die Bürger zum Malwettbewerb aufgerufen. Der Siegerentwurf wird mit 750 Euro prämiert und als Großplakat in der City ausgestellt.

Vielleicht kommt bei der Aktion tatsächlich mehr heraus als das immer gleiche Hallo-Herr-Kaiser-Einerlei. Vielleicht haben die Grünen auch einfach eine künstlerische Lücke (und ein freies Budget), nachdem ihr Hauskünstler, der Oberkreuzberger Gerhard Seyfried, zu den Linken gewechselt ist. So wird der Weg frei für Nachwuchstalente. Und der Name der Aktion „Mal’ den Mutlu!“ bringt Poesie in die Politik. „Statt Gepöbele – Ströbele!“, könnte der Slogan im grünen Biosphärenreservat Friedrichshain-Kreuzberg heißen, „Stefan Ziller – gewinnen will er!“, die Parole in Marzahn-Hellersdorf. „Alles klar dank Nina Stahr“ böte sich in Steglitz-Zehlendorf an. In Tempelhof-Schöneberg käme „Renate for Pate!“ infrage, sofern Künast nicht wieder das missgelaunte Programm bevorzugt, mit dem sie 2011 gegen Klaus Wowereit verloren hat. Der grüne Direktkandidat in Spandau heißt übrigens Christoph Sonnenberg-Westeson. Schade, dass für seinen Slogan hier kein Platz mehr ist.

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