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Von Tag zu Tag: Ohne Flinte

Andreas Conrad rät Joachim Gauck am Wilden Eber zur Vorsicht.

Die Wahl zwischen einer Schöneberger Mietwohnung und einer Dahlemer Villa dürfte an sich nicht schwerfallen, unser neuer Bundespräsident aber will nur aus altruistischen Gründen von der Nähe zum Innsbrucker Platz lassen und ins Umfeld des Wilden Ebers umsiedeln. Eine mutige Entscheidung, lauern doch dort Gefahren, um die sich der Schöneberger nicht kümmern muss. Selbst Kanzler und Präsidenten sind dagegen nicht gefeit, wie sich bei einem Staatsbesuch des russischen Präsidenten Putin im Juni 2000 zeigte. Die Schröders wohnten damals lieber im Bundeskanzleramt, zum Abendessen aber hatten sie die Putins in die Pücklerstraße eingeladen – nahe am Wilden Eber eben. Nomen est omen! Ausgerechnet ein Wildschwein, offenbar ein Keiler, brachte die eingesetzten Polizeikräfte in arge Bedrängnis. Es behelligte wohl nicht den vorbeirollenden Präsidententross selbst, rannte aber hinterher immer aufgeregter um den Bronze-Eber herum, von schwer bewaffneten Beamten verfolgt, bis es in der danach sofort abgesperrten Rheinbabenallee verschwand. Möglich, dass man Wladimir Putin mit dem Verscheuchen des Schwarzkittels um ein Vergnügen gebracht hat, er posiert ja gern als Jäger. Joachim Gauck allerdings kann man sich mit Flinte nur schwer vorstellen. (Seite 10)

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