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Von Tag zu Tag: Ordnungsbeamte

Bernd Matthies hofft vergeblich auf den idealen Kiezstreifengänger

Der ideale Mitarbeiter der Berliner Ordnungsämter sieht so aus: Von kräftiger Statur, juristisch beschlagen, sensibel wie ein Sozialarbeiter und gierig auf Weiterbildung. Man könnte also sagen, dass die neuen 88 Stellen, die der Senat spendiert, gut geeignet sind für promovierte Sozialpädagogen, die mal in der GSG 9 gedient haben.

Falls es die gibt, werden sie aber nicht bereit sein, für das in Aussicht stehende schmale Salär zum Dienst anzutreten. Es sieht ein wenig danach aus, als würden den Ordnungsämtlern praktisch alle Probleme aufgehalst, die die Stadt unterhalb der Polizeiebene hat. Knöllchen und Hundekot, Leinenzwang und Naziplakate – nun kommen auch noch die Überwachung der Umweltzone und des Alkoholausschanks an Jugendliche dazu.

Nichts dagegen, dass mehr Stellen eingerichtet werden. Aber es wäre keine Überraschung, wenn auch diese Mitarbeiter den Weg des geringsten Widerstands gehen: Zwar noch mehr Falschparker aufschreiben – aber alle anderen Probleme sich selbst überlassen.

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