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Von Tag zu Tag: Partes duas!

Andreas Conrad hat sein Latein leider fast völlig vergessen.

Gallia est omnis divisa in partes tres – Ganz Gallien ist in drei Teile geteilt.“ Generationen von Lateinschülern wurden so zur Verzweiflung getrieben, späte Opfer von Julius Caesar, der damit seine Schrift „De Bello Gallico“ eröffnete – also nebenbei gesagt schon im ersten Satz den vierten Teil, jenes kleine gallische Dorf, schnöde unterschlug. Doch lassen wir das, es geht nicht um Gallien, es geht um Berlin. Also um Berolina, wie die Lateiner sagen. Sie sind hierzulande in der Minderheit, gehäuft findet man sie eigentlich nur noch im Vatikan, obwohl gerade der aktuelle Papst ein Buch wie „Berolinum Latinum – Der 1. Stadtführer auf Latein“ nicht nötig hat. Es gibt dieses Werk trotzdem, erstellt von Altphilologen der Humboldt-Universität, mit Touren, die in Berlins Vergangenheit wie in die Gegenwart führen, ergänzt mit historischen Texten. Es steht zu erwarten, dass dabei auch die jahrzehntelange Teilung der Stadt thematisiert wird – frei nach Caesar: „Berolina erat omnis divisa in partes duas.“ Oder so ähnlich.

Felix Mundt/Antonia Wenzel: Berolinum Latinum. Der 1. Stadtführer auf Latein. Vergangenheitsverlag. 168 S., 16,90 Euro

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