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Von Tag zu Tag: Pfandraising

Stefan Jacobs ist beeindruckt von einer märkischen Geschäftsidee.

Besser man hat als man hätte, pflegte die Oma zu sagen. Besser man hat als Manhattan, könnte es jetzt heißen. Von der Wall Street bis nach Waltersdorf im Berliner Südosten ist es nämlich näher, als man bisher glaubte: Nach Börsenfritzen und Notenbankern ist es jetzt auch einem Märker gelungen, quasi aus dem Nichts neues Geld zu erschaffen. Der 42-Jährige hat Pfandflaschen produziert, indem er Wegwerfflaschen aus Plastik mit gefälschten Strichcodes versah, so dass er im Supermarkt dafür je 25 Cent bekommen – … hätte. Denn während der Automat im Supermarkt arglos das PET mümmelte, wurde ein Verkäufer misstrauisch und rief die Polizei. Die entdeckte in einem geparkten Auto samt Anhänger weitere 4500 Flaschen unter falscher Flagge und nahm den Etikettenschwindler fest. Damit ist die Wertschöpfung erschöpft, bevor sie begonnen hat. Und der Mann reiht sich zwischen jene Gauner, die den Eskimos Kühlschränke und den Fotografen kaputte Glühlampen für die Dunkelkammer verkauft haben. Zur Strafe muss er drei Jahre lang lauwarme Milch aus dem Schlauchbeutel trinken.

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