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Von Tag zu Tag: Rechenweg

Stefan Jacobs begrüßt den Weltverband der Mathematik

In Berlin muss man mit allem rechnen: Am Dienstag hat der Weltverband der Mathematik hier seinen Hauptsitz eröffnet. Dabei ist die Stadt voll von Leuten, die kleine Primzahlen mit Primeln verwechseln und Rechenschieber für einen Lehrberuf halten. Sie erinnern sich zwar vage an Addition und die Malfolgen, aber beim Teilen wird’s schwierig, von Spezialfällen wie der Panzerdivision nicht zu reden. Zusammen ergeben sie das sog. enorme kreative Potenzial, das Berlin ebenso arm wie sexy macht. Hierher, wo die Schuldenuhren schneller ticken als anderswo und die Minuszeichen länger sind, kommt also der Mathematikerverband. Berlin habe sich gegen Toronto und Rio de Janeiro durchgesetzt, teilt er mit. Telespargel überragt CN Tower, Bundespressestrand sticht Copacabana. Vielleicht könnte der unberechenbare Thilo Sarrazin mal überschlagen, ob uns die Experten mit ihren arabischen Ziffern statistisch dümmer machen? Der Verband teilt mit, Berlin habe mit seiner vielfältigen mathematischen Landschaft überzeugt. Begrüßen wir die Hochleistungsrechner also mit einem 327,4-fachen Hurra und hoffen, dass sich der Weltverband in seinem Optimismus nicht verrechnet hat.

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