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Von Tag zu Tag: Reichlich wenig

Stephan Wiehler auf der Suche nach dem Wesentlichen

Von Tag zu Tag bedrängt uns die Fülle des Weltgeschehens, drängen neue Nachrichten ins Blatt, aber manchmal hat man das Gefühl, es mangelt ihnen an Gehalt. Früher war sicher nicht alles besser, aber das Leben vielleicht doch etwas praller, voller.

Heute haben wir zum Beispiel einen Minister ohne (akademische) Würde (Seite 5), ein Erzbistum ohne Bischof (Seite 7), Motorradrocker ohne Motorräder (Seite 8), märkische Grüne ohne Kassenwart – und dazu eine geleerte Kasse (Seite 13), eine Avus-Baustelle ohne Stau (Seite 10), das Kulturhaus Tacheles ohne fließend Wasser (Seite 7) und ein Land Brandenburg, das plötzlich ohne EU-Fördermittel dasteht (Seite 13). Und als sei das alles nicht schon wenig genug: Wohin man blickt, greift Verweigerungshaltung um sich. Die Spandauer FDP will Frauen, die sich unter Burkas verstecken, kein Arbeitslosengeld mehr zahlen (Seite 8), Anwohner wollen keine Autobahnverlängerung (Seite 10), für deren künftige Benutzer der Senat weniger neue Parkplätze in der Stadt erlauben will. Und über die S-Bahn, bei der es vorn und hinten fehlt, wollen wir lieber schweigen. Sie haben das Gefühl, es könnte etwas mehr sein? Also, uns reicht’s!

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