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Von Tag zu Tag: Sandtat

Sebastian Leber erinnert sich an die Möglichkeit eines Strandes

Eigentlich eine urtraurige Nachricht: Das Kiki Blofeld muss schließen, die spannendste, vielseitigste, vielleicht schönste Strandbar der Stadt. Schon wieder ein zauberhafter Ort futsch! Und trotzdem, man mag es kaum zugeben, aber diese Nachricht fühlt sich irgendwie gut an. Weil einem unverhofft warm ums Herz wird. Ganz einfach, weil sie uns daran erinnert, dass es so etwas überhaupt gibt: Sand. Strand. Sommer. Und zwar hier in Berlin! Seit Wochen dachten wir höchstens an Körner im Schnee, die das Rutschen doch nicht verhindern, an festgefrorenen S-Bahn-Bremssand oder gestrandete Passagiere auf Flughäfen. Das drohende Aus dieser Bar macht uns ganz nebenbei bewusst, dass sich Durchhalten lohnt – und was 2011 Schönes auf uns wartet. Liegestühle, Lagerfeuer, Caipi, Sonnenbrand. Und Achtung: Füße im Wasser baumeln lassen. Leider wohl nicht mehr im Kiki Blofeld. Allein der Gedanke setzt Endorphine frei. Man mag es ja eigentlich nicht heraufbeschwören. Aber könnten das Strandbad Wannsee oder das eine oder andere Freiluftkino in nächster Zeit bitte mal kurz vor dem Ruin stehen? Ich würde spenden. Aus Dankbarkeit. (Seite 9)

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