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Von Tag zu Tag: Sauber, Mann?

Fatina Keilani staunt über den Optimismus der CDU.

Von Fatina Keilani

Wahnsinn, wie kommen die bloß immer auf diese Namen? „Berlin SauberMann!“ heißt die neue Kampagne der CDU für eine adrette Hauptstadt. Warum Mann? So in Richtung anerkennendes „Sauber, Mann!“ vielleicht, wenn einer korrekt eingelocht hat? Aber warum dann die Schreibweise? Interessant wäre auch, wie lange in christdemokratischen Kreisen gegrübelt wurde für diesen Geniestreich. Vermutlich nicht allzu lange, denn sonst wäre aufgefallen, dass Berlin die eine oder andere Reinheitskampagne schon erlebt hat. Wir erinnern uns ganz besonders an die Aktion „Saubere Stadt“, deren Titel immerhin ihren Zweck erkennen ließ. Sie ist übrigens ziemlich genau 15 Jahre her und war eine Idee der SPD. Erfolgreich war bisher keine Kampagne – die Disziplinlosigkeit der Berliner war stets größer. Die CDU konstatiert jetzt: „Unsere Stadt ist in den letzten Jahren immer dreckiger geworden.“ Damit soll, mal wieder, endlich, Schluss sein. Dreck-Ecken sollen weg, Hundekot, Graffiti, Schäden schnell beseitigt werden. Wer es aber macht und wer es bezahlt, hat die CDU nicht gesagt. Wären wohl zu unsauber gewesen, solche Flecken der Realität auf dem Glanz der schönen Idee.

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