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Schwarz-Rot-Gold. Diese Rasse dient vor allem zu Demonstrationszwecken, hier bei einem Protest der Bauern.

© imago/Rolf Zöllner

Von Tag zu Tag: Schwarzbunte Kühe auf Berliner Weiden

Die Rinderbestand in Berlin nimmt stetig ab. Unser Autor Ulrich Zawatka-Gerlach macht sich Gedanken über glückliche Kühe in der Hauptstadt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Von wegen – wachsende Stadt. Im letzten halben Jahr ist der Rinderbestand in Berlin um 1,6 Prozent gesunken. Wer es genau wissen will, dem verrät das Amt für Statistik in Berlin-Brandenburg, dass es in der Hauptstadt jetzt nur noch 128 Milch- und 213 sonstige Kühe gibt. Die sonstigen sind solche, die von Menschen gegessen werden. Ob nur von Berlinern, weiß man nicht. Schließlich gibt es bei uns eine stetig größer werdende Population der Vegetarier und Veganer.

Wem ein Steak – medium oder gut durchgebraten – aber noch schmeckt, und wer das innerstädtische Angebot präferiert, der sollte wissen: In Berlin leben, soweit es sich um Fleischnutzungsrassen handelt, hauptsächlich Limousin- und Highland-Rinder. Die einen sind Franzosen, die anderen Schotten, edle Wiederkäuer mit Migrationshintergrund, die uns Berlinern sehr willkommen sind. Schade, dass es immer weniger werden. Aber Berlin kann nicht überall Spitze sein, wir kommen zwangsläufig auch ohne Alpen aus, und fette Weiden wären auf dem Alex oder am Breitscheidplatz deplatziert. Hochhaus-Stallungen in Pankow sind mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel auch nicht zu machen.

Wir hoffen trotzdem, dass es sich bei der urbanen Minderheit um glückliche Kühe handelt. Und nicht zuletzt die AfD wird sich darüber freuen, dass die Milch gebenden Exemplare in Berlin fast durchweg bodenständige Deutsche sind: Holstein-Schwarzbunt. Was würde ein solches Rindvieh am 18. September in seiner Heimatstadt wohl wählen?

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