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Von Tag zu Tag: So ein Mist

Andreas Conrad ist noch nie in einen Pferdeapfel getreten.

Klotz am Bein, Klavier vorm Bauch, wie lang ist die Chaussee? Links ’ne Pappel, rechts ’ne Pappel, in der Mitte Pferdeappel.“ – Ein Kinderreim aus grauer Vorzeit, der aber offenbar selbst noch auf das moderne Berlin passt, wenngleich hier am Wegesrand, jedenfalls in den für Pferdefuhrwerke attraktiven Straßen, eher Linden als Pappeln stehen. Jahrzehntelang bestimmten dort Pferdestärken das Bild, die nur Ruß und ähnlichen Dreck produzierten, aber keinen Mist. Nun aber, angesichts immer größerer, auch traditionelle Transportmittel fordernder Touristenmassen, wird die öffentliche Äpfelei wieder zum Ärgernis. Die Behörden? Laufen offenbar nicht gemeinsam geradeaus, wie man es von jedem zuverlässigen Pferdegespann zu Recht erwartet. Eine sagt hü, die andere hott. Vielleicht sollte man es statt mit Pferden mit Hunden als Zugtieren versuchen. Klappt mit Alaskas Schlitten ja auch, es müsste nur pro Kutsche mindestens ein ganzes Rudel sein. Hinreichend Plastikbeutel für die anrüchigen Hinterlassenschaften gibt es immerhin in der Stadt. Andererseits: So richtig hat man das Problem mit dem Hundekot ja auch noch nicht in den Griff bekommen, trotz aller Verordnungen. Aber das fällt in Berlin wohl unter Naturgesetz. (Seite 12)

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