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Von Tag zu Tag: So ein Pech!

Wir Normalbürger stellen uns Kriminalität immer so haarsträubend verbrecherisch vor, mit dämonischer Energie geladen. Dabei ist das Verbrechen oft ganz anders, so normal.

Wir Normalbürger stellen uns Kriminalität immer so haarsträubend verbrecherisch vor, mit dämonischer Energie geladen. Dabei ist das Verbrechen oft ganz anders, so normal. Nehmen wir den 20-jährigen Mustafa. Gut, er hat mal Pech gehabt, ist irgendwie in die Intensivtäterkartei der Polizei gerutscht, kann ja jedem passieren. Kaum ist er aus dem Knast raus, trifft er ein paar Kumpels, futtert mit ihnen ein paar Cheeseburger – und dann gehen sie rüber, das Pokerturnier klarmachen.

Gut, Mustafa hat den tiefen Teller nicht erfunden, er lässt sich beschwatzen, hilft ein wenig beim Ausrauben, aber ohne richtig zu raffen, was da eigentlich läuft, hat plötzlich 5000 Euro in der Tasche. Dann reist er in aller Seelenruhe in die Türkei, um der kranken Mama ein wenig zur Hand zu gehen. Als ihn schließlich jemand erkennt und sagt, hey, in Berlin suchen dich die Bullen – da fliegt er friedlich zurück und stellt sich. Sorry!

Oh, man möchte ein paar bittere Tränen vergießen für einen netten Jungen, dem das Schicksal so hart mitgespielt hat. Oder handelt es sich womöglich bei all dem nur um Schutzbehauptungen seines Verteidigers?

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